Die ungehemmte und rücksichtslose Plünderung der natürlichen Ressourcen war und ist das entscheidende Element zur Aufrechterhaltung der völkerrechtswidrigen Besetzung der Westsahara durch das Königreich Marokko. Nach allen Angaben aus Berichten internationaler Organisationen hätte Marokko die Besetzung der Westsahara ohne den wirtschaftlichen Profit, den es aus ihr zieht, schon vor Jahrzehnten beenden müssen. Doch wegen der Gleichgültigkeit der Vereinten Nationen, der Untätigkeit des UN-Sicherheitsrats, der Komplizenschaft von Lobbys in der ganzen Welt, wegen Regierungen, die sich nicht um das Völkerrecht scheren, und der fehlenden Neutralität bestimmter Länder und überstaatlicher Organisationen dauert der Raubzug in völliger Straflosigkeit an.
Die Ausbeute wird benutzt, um die beständigen ruchlosen Maßnahmen der Unterdrückung der saharauischen Einwohner der besetzten Gebiete zu finanzieren und die Fortdauer der illegalen Besetzung der Westsahara zu sichern. Die Plünderung der natürlichen Ressourcen der Westsahara war und ist die Grundlage der rechtswidrigen Okkupation von Gebieten der DARS durch das feudale marokkanische Regime. Daher ergibt sich die Notwendigkeit, eine Strategie zu entwickeln, die sicherstellt, dass die natürlichen Ressourcen und ihre Förderung der sahrauischen Bevölkerung zugute kommen. Diese allein hat nach internationalem Recht Souveränität über das eigene Land, die Gewässer und den Luftraum. Die dringend notwendige Strategie muss also darauf zielen, den Kampf auf dem Gebiet des Rechts voranzutreiben und mit einem Aktivismus zu verbinden, der auf kraftvolle und innovative Weise die militärische und mediale Blockade durch die marokkanische Besatzungsmacht durchbricht.
Die Urteile des Gerichtshofs der Europäischen Union könnten eine solide Grundlage für das weitere Vorgehen bilden, insbesondere wenn sie, was zu hoffen ist, auch in zweiter Instanz zugunsten des saharauischen Volkes ausfallen, nachdem die Europäische Kommission, unterstützt von Frankreich, Spanien, Portugal, Ungarn und Polen, gegen die Schiedssprüche erster Instanz Berufung eingelegt hat. Es müssen alle Kräfte vereint werden, um die Souveränität der von der POLISARIO-Front repräsentierten Saharauis über ihr Territorium und dessen Ressourcen zu verteidigen, denn der Gegner wird von einigen der einflussreichsten Länder der Welt tatkräftig gedeckt.
Gute Koordinierung und effektive Vorbereitung sind unumgänglich für das weitere Vorgehen. Wer die saharauische Sache verteidigt, hat das internationale Recht hinter sich, aber Sicherheit, Vertraulichkeit, Verantwortlichkeit, angemessenes Monitoring und eine strikte Einhaltung dessen, was geplant und vereinbart wurde, müssen ebenfalls gegeben sein. Es ist mit größten Schwierigkeiten zu rechnen, was bedeutet, dass das „Brainstorming“ verdoppelt werden muss, um erfolgreich gegen die Taktiken der Täuschung anzugehen, derer sich die marokkanischen Besatzungsbehörden in Komplizenschaft mit internationalen privaten und staatlichen Unternehmen bedienen, wie der Tarnung von Fischtrawlern, des Abpackens saharauischer Produkte in Südmarokko etc.
EUCOCO ist eine einzigartige Gelegenheit, bei der Gruppen von Experten, Mitglieder der Solidaritätsbewegung, Repräsentanten der Saharauis, Sympathisanten und andere dazu beitragen können, Strategien und Konzepte zu entwerfen, die staatliche und private Unternehmen, aber auch Organisationen wie die EU zwingen, endlich diesen illegalen Praktiken ein Ende zu setzen. Ebenso ist sie eine Gelegenheit, Bewusstsein zu schaffen und Parteien, Gewerkschaften, internationale Vereinigungen und andere Akteure in die Informationskampagnen und anderen Aktionen einzubeziehen, die von Saharauis und den Verteidigern ihrer gerechten Sache im Rahmen des Kampfes um universale Gerechtigkeit durchgeführt werden.
Nicht zuletzt ist die EUCOCO ein hervorragender Anlass, unsere Strategien anzupassen und gegen den „Öko-Betrug“ und das „Greenwashing“ anzugehen, womit Marokko sich vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe ein „grünes“ Image erschwindelt. Dabei beutet es lediglich die beachtlichen natürlichen Reichtümer der Westsahara aus, zu denen eben auch Wind und Sonne zählen, die unerlässlich sind als „grüne“ Energiequellen, wobei im Jahr 2030 die Hälfte der von Marokko anvisierten Gesamtproduktion aus den besetzten Gebieten der Westsahara kommen soll.